Von Margit Büttner
Der Autor schildert aus persönlicher und wissenschaftlicher Sicht zugleich die massiven Veränderungen, die sich seit den 1950er/60er-Jahren auf dem Land vollzogen haben. Dazu zieht er ganz persönliche Interviews mit seinen zehn Geschwistern wie auch zahlreiche zeitgenössische Quellen und wissenschaftliche Analysen heran.
Was mich beeindruckt: Die elf Geschwister sind in den Jahren 1944–1969 geboren. Schon wenige Jahre Altersabstand machen einen großen Unterschied im Erleben von Haus und Hof, Arbeit, Schule, Rollenverständnis, Kirche etc. Es wird deutlich, welch starken Einfluss gesellschaftliche Veränderungen auf individuelle Biografien, selbst innerhalb einer Familie, haben.
Ewald Frie, Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben, C.H. Beck München 2023, 190 Seiten, 23,00 Euro.