Eine Polin für Herrn Kögel (Barbara Städtler-Mach)

Es wird kaum jemanden in Deutschland geben, der im Zusammenhang mit Alt werden und einer eventuellen Pflegebedürftigkeit nicht über die Unterstützung durch eine „Polin“ nachgedacht hat. Mit diesem Wort werden umgangssprachlich Frauen bezeichnet, die für eine bestimmte Zeit im Haushalt eines alten Menschen in Deutschland mit leben, um ihn zu versorgen, zu unterstützen und auch zu pflegen. Mittlerweile ist diese Art der Versorgung neben der ambulanten und stationären Pflege die dritte Säule der Unterstützung alter Menschen. Weil die ersten Frauen vor mehr als zwei Jahrzehnten für diese Betreuungsform aus Polen kamen, ist ihre Herkunft geradezu zum Fachwort geworden.

In dem Roman „Eine Polin für Herrn Kögel“ von Barbara Städtler-Mach wird neben Herrn Kögel vor allem die psychologische Entwicklung seiner „Polin“ – Teresa – dargestellt: ihre Bereitschaft, Herrn Kögels Leben gut mitzugestalten auf der einen Seite, ihre Empfindungen, unfrei und abhängig zu sein bei gleichzeitiger Kritik durch ihre polnische Herkunftsfamilie auf der anderen Seite. Auf diese Weise wird erstmals literarisch der Blick auf das Erleben der Frau gelenkt, die sich auf diese unklare Arbeitsbeziehung einlässt.

Das Buch ist eine fiktive Erzählung, in die die Autorin viel Fachwissen einbaut. Barbara Städtler-Mach hat zu dieser Versorgungsform jahrelang geforscht. Von daher erfährt man beim Lesen auch viele Hintergründe, die das Versorgungsmodell kritisch beleuchten. Die Idee, ein schwieriges Thema in einen leicht lesbaren Roman einzukleiden, ist hervorragend gelungen. Wer sich mit der Versorgungsform einer Betreuung durch eine „Polin“ oder andere Frauen befasst, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Verlag Königshausen & Neumann, 19,80 € – 2024

Mein Lebensbuch – Biografiearbeit im Ethikunterricht (von Katja Kuritz)

Das Lebensbuch als persönlicher Begleiter von der 5. bis zur 10. Klasse Die eigene Entwicklung festhalten, verstehen und verändern, Stärken und Schwächen, Wünsche, Ziele und Ängste als Teil des jugendlichen Selbst erfahren und die eigene Zukunft aktiv gestalten, auch dazu soll und darf der Ethikunterricht dienen. Dieses Büchlein begleitet die Kinder und Jugendlichen fünf Jahre lang, gibt ihnen Raum für Reflexion und Selbsterfahrung und darüber hinaus auch den ein oder anderen Denkanstoß. Die Themen orientieren sich dabei an den Lehrplanzielen und können entsprechend einfach in den Unterricht eingebunden werden.

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Kunsttherapeutische Interventionen – 75 Therapiekarten

von Sarah Arriagada und Hannah Elsche „Das Kunstwerk als dauerhafter Beweis des Schaffens gibt Mut und Trost. Es kann ein gelebtes und gestaltetes Leben symbolisieren.“ Biografiearbeit zeigt sich neugierig, offen, verspielt und weiterentwicklungsfähig. Als wichtiger Bestandteil pädagogischer, beratender und therapeutischer Arbeitsfelder, erfährt die Biografiearbeit Bereicherung und Erweiterung durch die Fachbereiche, in welchen sie bereits als ein Baustein einen wichtigen Stellenwert hat.

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Munk von Jan Weiler

Jan Weiler hat einen Roman geschrieben, der durch seine Sprache besticht, intelligent und unterhaltsam geschrieben ist. Zudem ist es eine Lektüre, die dazu anregt, das eigene Leben anhand seiner Liebesgeschichten zu betrachten.  Um was geht es? Der 51-jährige Peter Munk erleidet einen Herzinfarkt und ist fassungslos: Wie konnte ihm das passieren? Er lebt gesund, treibt Sport und führt kein ausschweifendes Leben. Doch zum ersten Mal in seinem Leben wird ihm bewusst, wie allein er ist: Er war nie verheiratet, hat keine Kinder und pflegt kaum Freundschaften.

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Kartenset „Selbstwirksamkeit 65 kreative Impulse Selbstfürsorge“ von Sandra Deistler

65 kreative Impulse Selbstfürsorge für eine professionelle Haltung in therapeutischen und sozialen Berufen Wer das Buch von Sandra Deistler „Praxisbuch Kunsttherapeutische Biografiearbeit“ gelesen hat, wird sicher ganz begeistert viele kreative Zugänge entdeckt haben. Nun gibt es ein Kartenset von Sandra Deistler: 65 Impulskarten laden auf originelle, innovative und (selbst-)wirksame Weise dazu ein, künstlerisch-kreativ aktiv zu werden. Spielerisch gelingt es, individuelle Ressourcen, Kapazitäten und Grenzen

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Dschinns von Fatma Aydemir

Warum ist dieses Buch für Biografiearbeit geeignet? Fatma Aydemir erzählt die Geschichte einer Familie zwischen Deutschland und der Türkei in den vergangenen Jahrzehnten. Im Klappentext steht: „Jede dieser unvergesslichen Figuren hat ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden.“ Und: „Fatma Aydemirs neuer großer Roman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind – und von der unstillbaren Sehnsucht, verstanden zu werden.“ Ein wirklich wunderbarer und zutiefst berührender Roman. Beate Fischer (beate.fischer@lebensmutig.de)

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Zeigst du uns wie Sterben geht – Sterben lernen heißt leben lernen

(Julia Kalenberg) In einem Kurzurlaub im Februar in Vorarlberg habe ich Julia Kalenberg kennengelernt. Wir waren in der gleichen Pension und saßen im gleichen Nebenraum beim Frühstück. Wir sind ins Gespräch gekommen und sie hat von ihrem Buch erzählt. Es heißt „Und jetzt zeigst du uns, wie Sterben geht – Sterben lernen heißt leben lernen“. Sie hat ihren Vater beim Sterben begleitet und mit vielen Menschen gesprochen, die ebenfalls sterbende Menschen begleitet haben oder in dem Bereich arbeiten. Ich habe es inzwischen gelesen und ich habe viele Impulse für mich mitgenommen.

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