Eine Frau von Annie Ernaux

Von Stefan Kappner

Die Autorin, kürzlich mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt, beschreibt das Leben ihrer Mutter. Als armes „Farbikmädchen“ heiratete diese einen „anständigen“ Arbeiter und machte sich mit einem kleinen Lebensmittelladen und Café selbstständig. Sie musste sich lebenslang anstrengen, um diesen Status nicht wieder zu verlieren. Ihrer Tochter, der späteren Schriftstellerin, vermittelte sie dabei die Energie und das Durchhaltevermögen, die man benötigt, um sich aus ererbten Verhältnissen zu lösen. Auch wenn sie ihnen selbst weitgehend verhaftet blieb.

Ernaux‘ Buch, hat sich in biografischen Schreibgruppen als überaus anschlussfähig und anregend erwiesen. Der schnörkellose Stil und die zwar fragmentarisch-offene, aber klare Erzählweise laden zum eigenen Schreiben ein.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2021, Taschenbuch, 89 Seiten, 12 €


Dschinns von Fatma Aydemir

Warum ist dieses Buch für Biografiearbeit geeignet? Fatma Aydemir erzählt die Geschichte einer Familie zwischen Deutschland und der Türkei in den vergangenen Jahrzehnten. Im Klappentext steht: „Jede dieser unvergesslichen Figuren hat ihr eigenes Gepäck dabei: Geheimnisse, Wünsche, Wunden.“ Und: „Fatma Aydemirs neuer großer Roman erzählt von sechs grundverschiedenen Menschen, die zufällig miteinander verwandt sind – und von der unstillbaren Sehnsucht, verstanden zu werden.“ Ein wirklich wunderbarer und zutiefst berührender Roman. Beate Fischer (beate.fischer@lebensmutig.de)

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Zeigst du uns wie Sterben geht – Sterben lernen heißt leben lernen

(Julia Kalenberg) In einem Kurzurlaub im Februar in Vorarlberg habe ich Julia Kalenberg kennengelernt. Wir waren in der gleichen Pension und saßen im gleichen Nebenraum beim Frühstück. Wir sind ins Gespräch gekommen und sie hat von ihrem Buch erzählt. Es heißt „Und jetzt zeigst du uns, wie Sterben geht – Sterben lernen heißt leben lernen“. Sie hat ihren Vater beim Sterben begleitet und mit vielen Menschen gesprochen, die ebenfalls sterbende Menschen begleitet haben oder in dem Bereich arbeiten. Ich habe es inzwischen gelesen und ich habe viele Impulse für mich mitgenommen.

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Biografisches Scrapbooking

Atelier Neuhaus | Gabriele Neuhaus & Thorsten Neuhaus Der alte Briefumschlag, das liegengebliebene Bonbonpapier, die verblichenen Fotos – Scraps, Schnipsel unseres Alltags, unserer Erinnerungen, finden sich in unseren Wohnungen und überall, wo wir uns sonst aufhalten.Biografisches Scrapbooking greift diese Schnipsel im Sinne eines Lebensbuchs als Sammelort für ressourcenhaltige Fragmente auf. Vorgefundenes wird zum Anlass, Geschichten, Empfindungen sowie daraus erwachsende Möglichkeiten in einem Wahrnehmungs- und Wertgebungsprozess gestaltend zu ergründen.

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Mit Worten will ich dich umarmen

(Lena Raubaum und Katja Seifert) Kann man mit Worten jemanden umarmen? Ich finde ja! Lena Raubaum zeigt dies in ihrem tollen Buch unter dem gleichnamigen Titel: “Mit Worten will ich dich umarmen“ – Gedichte und Gedanken (Tyrolia-Verlag. 2012) für kleine und große Menschen ab 7 Jahren. Die Texte sind so liebevoll und mit feinem Sprachwitz geschrieben, dass es mir beim Lesen ganz warm ums Herz wurde. Ihre Gedichte handeln von Mutausbrüchen, Superkräften, Freundschaft, Betten mit Flügeln und Dankbarkeit. Als Kess-erziehen-Referentin und Biografiearbeiterin kann ich da nur sagen:

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Praxishandbuch Biografiearbeit mit Paaren und Familien (Klingenberger, Hubert & Ramsauer, Erika & Seymor, Leslie)

Beziehungen und Familie sind vielfältig und bunt. Ihre Strukturen wirken nur auf den ersten Blick stabil und sind tatsächlich einem ständigen Wandel unterworfen. Umso mehr gewinnt die Beschäftigung mit dem eigenen Leben an Bedeutung. Das Praxishandbuch mit Online-Materialien bietet eine Fülle an Impulsen für Frauen, Männer und queere Menschen. Hochaktuell ist vor allem das Kapitel, das den Fokus auf Geschlechtervielfalt und Diversität legt. Was ist „normal“, und kann diese überhaupt objektiv gemessen werden?  Was ist mein eigenes Bild von „Normalität“? Aktuelle Forschungsergebnisse werden in aller Kürze und gut verständlich zusammengefasst, dazwischen gestreut sind Fragen, die zur biografischen Reflexion ermuntern. Produktiv sind auch die methodischen Anregungen, die Paare miteinander ins Gespräch bringen.

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Lebenswege – 60 Bildkarten für Therapie und Beratung (Susanne Büscher)

Unterwegs sein, um bei sich anzukommenLebenswege sind vielfältig, jeder Weg ist einzigartig und besonders – so wie der Mensch, der ihn geht. Es gibt leichte, schwere, gewundene Wege, Sackgassen oder Weggabelungen. Die vielfältigen Motive des Bildkartensets eignen sich für die Auseinandersetzung mit den Themen Biografie, Emotionen, Aktivierung, Rückblick, Entscheidungsfindung, Ressourcenaktivierung, Trauerarbeit u.v.m. Diese Karten eignen sich sehr gut für die Biografiearbeit und haben mit 14 x 9,5 cm ein schön handliches Format. Ein kleines Booklet mit Einsatzmöglichkeiten ergänzt das Set. Beltz Verlag, 30,00 € – 2024

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